Willkommen zu unserem Artikel über die Kosten eines Erbscheins – dem offiziellen Dokument, das zur Bestätigung des Erbes benötigt wird. In diesem Artikel werden wir Ihnen detaillierte Informationen über die Kosten eines Erbscheins geben, einschließlich der Grundgebühr, Nebengebühren und einer Tabelle mit Kostenbeispielen für das Jahr 2021. Außerdem werden wir besprechen, wie die Kosten berechnet werden und welche Faktoren sie beeinflussen. Sie erfahren auch, wie Sie die Kosten senken können und was Sie bei den Kosten beachten sollten. Zusätzlich werden wir die Unterschiede zu anderen Nachweisen des Erbrechts erläutern und relevante Gesetze und Vorschriften nennen. Lesen Sie weiter, um alles zu erfahren, was Sie über die Kosten eines Erbscheins wissen müssen!
Zusammenfassung
- Was ist ein Erbschein?
- Warum wird ein Erbschein benötigt?
- Kosten eines Erbscheins
- Wie werden die Kosten berechnet?
- Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?
- Wie kann man die Kosten senken?
- Was gibt es bei den Kosten zu beachten?
- Unterschiede zu anderen Nachweisen des Erbrechts
- Relevante Gesetze und Vorschriften
- Fazit
-
Häufig gestellte Fragen
- Was passiert, wenn es kein Testament gibt?
- Muss ich immer einen Erbschein beantragen?
- Wie lange dauert es, einen Erbschein zu bekommen?
- Kann ich die Kosten für den Erbschein von der Erbschaftssteuer abziehen?
- Was passiert, wenn ich keinen Erbschein vorlegen kann?
- Kann der Erbschein auch im Ausland beantragt werden?
- Was ist der Unterschied zwischen einem Erbschein und einem Erbschaftszeugnis?
- Kann ich den Erbschein auch selbst beantragen?
- Müssen alle Erben den Erbschein beantragen?
- Kann der Erbschein nachträglich geändert werden?
- Verweise
Was ist ein Erbschein?
Ein Erbschein ist ein offizielles Dokument, das dazu dient, den Erben einer verstorbenen Person zu bestätigen. Er dient als Nachweis für das erbrechtliche Verhältnis und gibt Auskunft darüber, wer rechtlich befugt ist, das Erbe anzutreten. Der Erbschein wird in der Regel vom Nachlassgericht ausgestellt und ist ein wichtiges Dokument für die Nachlassabwicklung. Der Erbschein enthält Informationen über den Erblasser, die Erben und die Aufteilung des Nachlasses. Es gibt verschiedene Arten von Erbscheinen, je nachdem, ob ein Testament vorhanden ist oder nicht. Der Erbschein hat den Zweck, Klarheit und Rechtssicherheit im Erbfall zu schaffen und Streitigkeiten zu vermeiden.
Definition
: Ein Erbschein ist ein rechtsgültiges Dokument, das vom Nachlassgericht ausgestellt wird und als Nachweis für die erbrechtliche Stellung eines Erben dient. Der Erbschein bestätigt, wer zur Erbfolge berechtigt ist und damit das Vermögen des Verstorbenen übernehmen kann. Er enthält wichtige Informationen wie den Namen des Erblassers, die Erben und die Aufteilung des Nachlasses. Mit dem Erbschein erhält der Erbe die Legitimation, um über das Erbe zu verfügen und beispielsweise Bankkonten zu kündigen oder Grundstücke zu verkaufen. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Erbschein nur ausgestellt wird, wenn kein Testament vorhanden ist oder das Testament unwirksam ist.
Zweck
Der eines Erbscheins besteht darin, das rechtliche Verhältnis zwischen dem Verstorbenen und den Erben zu dokumentieren und zu bestätigen. Mit einem Erbschein können die berechtigten Erben nachweisen, dass sie das Erbe angetreten haben und Anspruch auf den Nachlass haben. Es dient auch als Nachweis für Dritte, wie zum Beispiel Banken oder Versicherungen, um den Erben Zugriff auf die Vermögenswerte des Verstorbenen zu gewähren. Der Erbschein schafft Rechtssicherheit und verhindert potenzielle Streitigkeiten über die Erbfolge. Der Zweck des Erbscheins besteht darin, die Interessen der Erben zu schützen und die ordnungsgemäße Verteilung des Nachlasses sicherzustellen. Weitere Informationen zum Thema Erbe und Tod finden Sie in unserem Artikel zum Thema „Erbe in der Zugewinngemeinschaft nach dem Tod„.
Warum wird ein Erbschein benötigt?
Ein Erbschein wird benötigt, um im Erbfall Rechtssicherheit zu schaffen. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Erbschein erforderlich sein kann:
- Rechtlicher Nachweis: Der Erbschein dient als offizielles Dokument, das das erbrechtliche Verhältnis zwischen dem Erblasser und den Erben bestätigt. Er ist ein Nachweis dafür, wer das Erbe rechtmäßig antreten darf.
- Verfügung über den Nachlass: Mit einem Erbschein können die Erben ihre Berechtigung nachweisen und somit rechtlich befugt sein, über den Nachlass zu verfügen. Ohne den Erbschein könnten Bankkonten oder andere Vermögenswerte nicht freigegeben werden.
- Vermögensnachweis: Ein Erbschein wird oft von Versicherungen, Banken oder Behörden verlangt, um den Nachweis über das Erbrecht zu erbringen. Dies ist notwendig, um Zugang zu Konten zu erhalten oder Immobilien beispielsweise zu verkaufen oder zu vermieten.
- Steuern und Rechtsstreitigkeiten: Ein Erbschein wird auch benötigt, um steuerliche Fragen zu klären, wie beispielsweise die Erbschaftssteuer für Geschwister. Zudem kann er helfen, mögliche Rechtsstreitigkeiten unter den Erben zu vermeiden.
Mit einem Erbschein können die Erben ihre rechtliche Position stärken und den Nachlass effektiv verwalten. Er ist ein wichtiges Dokument im Erbfall, das die rechtmäßige Verteilung des Nachlasses bestätigt.
Kosten eines Erbscheins
Die Kosten für einen Erbschein setzen sich aus verschiedenen Gebühren zusammen. Die Grundgebühr ist der Hauptbestandteil der Kosten und richtet sich in der Regel nach dem Wert des Nachlasses. Neben der Grundgebühr können auch Nebengebühren anfallen, zum Beispiel für beglaubigte Abschriften oder die Abnahme von eidesstattlichen Versicherungen. Um einen besseren Überblick über die Kosten eines Erbscheins zu geben, stellen wir Ihnen eine Tabelle mit Kostenbeispielen für das Jahr 2021 zur Verfügung. Es ist auch wichtig zu beachten, dass bei vorzeitiger Auszahlung des Erbes möglicherweise Steuern anfallen können. Wenn Sie mehr über die Besteuerung bei vorzeitiger Auszahlung des Erbes erfahren möchten, können Sie unseren Artikel „Erbe vorzeitig auszahlen: Steuern und Kosten, die beachtet werden müssen“ lesen.
Grundgebühr
Eine der Kostenkomponenten eines Erbscheins ist die . Diese Gebühr ist eine Pauschale, die für die Ausstellung des Erbscheins erhoben wird. Die Höhe der Grundgebühr richtet sich nach dem Wert des Nachlasses und wird in einer Gebührentabelle festgelegt. Diese Tabelle enthält feste Beträge, die je nach Nachlasswert gestaffelt sind. Für niedrig bewertete Nachlässe fallen geringere Grundgebühren an, während für höher bewertete Nachlässe höhere Gebühren zu entrichten sind. Die Grundgebühr ist unabhängig von anderen Faktoren, wie dem Arbeitsaufwand des Nachlassgerichts oder zusätzlichen Anträgen. Sie ist daher eine wichtige Kostenkomponente beim Erwerb eines Erbscheins.
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Nebengebühren
sind zusätzliche Kosten, die neben der Grundgebühr für den Erbschein anfallen können. Diese Nebengebühren variieren je nach Aufwand und Art der Tätigkeit des Nachlassgerichts. Beispiele für Nebengebühren sind die Kosten für die Beglaubigung von Dokumenten, die Beurkundung von Erbverträgen oder die Erstellung von Testamentskopien. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Nebengebühren zu den Gesamtkosten des Erbscheins hinzugefügt werden müssen und den endgültigen Betrag beeinflussen können. Es ist ratsam, sich vorab über die möglichen Nebengebühren zu informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Tabelle mit Kostenbeispielen
Die Tabelle mit Kostenbeispielen bietet Ihnen einen Überblick über die potenziellen Kosten, die mit der Beantragung eines Erbscheins verbunden sein können. Sie enthält verschiedene Szenarien und die entsprechenden Gebühren, basierend auf dem Wert des Nachlasses. Durch die Konsultation der Tabelle können Sie eine grobe Einschätzung der zu erwartenden Kosten erhalten und sich so besser auf die finanziellen Aspekte der Erbscheinbeantragung vorbereiten. Bitte beachten Sie, dass die tatsächlichen Kosten je nach individuellem Fall variieren können und dass es ratsam ist, sich bei einem spezialisierten Rechtsanwalt oder Notar zu informieren, um genaue Informationen zu erhalten.
Wie werden die Kosten berechnet?
Die Kosten für einen Erbschein werden nach dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) berechnet. Das GNotKG enthält eine Gebührentabelle, die die verschiedenen Gebührenstufen für die Ausstellung eines Erbscheins festlegt. Die Gebühren werden anhand des Nachlasswertes berechnet. Je höher der Wert des Nachlasses, desto höher sind in der Regel auch die Kosten für den Erbschein. Zusätzlich zu den Grundgebühren können auch Nebengebühren anfallen, je nachdem, ob weitere Anträge oder Dienstleistungen erforderlich sind. Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Berechnung der Kosten komplex sein kann und von verschiedenen Faktoren abhängt. Es empfiehlt sich daher, sich bei einem Rechtsanwalt oder Notar beraten zu lassen, um eine genaue Kostenaufstellung für den Erbschein zu erhalten.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?
Die Kosten für einen Erbschein werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Es ist wichtig, diese Faktoren zu beachten, um die genauen Kosten abschätzen zu können. Ein wesentlicher Faktor ist der Wert des Nachlasses, da die Kosten oft prozentual davon abhängen. Je höher der Nachlasswert, desto höher sind in der Regel die Kosten für den Erbschein. Ein weiterer Faktor ist der Aufwand des Nachlassgerichts. Komplexe Erbfälle mit vielen Erben und Streitigkeiten erfordern mehr Zeit und Arbeit seitens des Gerichts, was sich auch in den Kosten widerspiegelt. Zusätzliche Anträge können ebenfalls zu höheren Kosten führen, zum Beispiel wenn ein erweiterter Erbschein oder ein Testamentsvollstreckerzeugnis beantragt wird. Es ist also wichtig, bei der Berechnung der Kosten all diese Faktoren zu berücksichtigen.
Nachlasswert
Der Nachlasswert ist ein entscheidender Faktor, der die Kosten eines Erbscheins beeinflusst. Der Nachlasswert bezeichnet den Gesamtwert des Vermögens und der Verbindlichkeiten, die der Verstorbene hinterlassen hat. Je höher der Nachlasswert ist, desto höher sind in der Regel auch die Kosten für den Erbschein. Die Berechnung des Nachlasswerts umfasst alle Vermögenswerte wie Immobilien, Geld, Wertpapiere, Fahrzeuge und sonstige Besitztümer. Es ist wichtig, den Nachlasswert genau zu ermitteln, da die Kosten des Erbscheins prozentual davon abhängen können. Die genaue Kostentabelle für die Berechnung finden Sie weiter unten in unserem Tabelle mit Kostenbeispielen.
Aufwand des Nachlassgerichts
Der Aufwand des Nachlassgerichts spielt eine entscheidende Rolle bei der Berechnung der Kosten eines Erbscheins. Das Nachlassgericht prüft den Antrag auf Erteilung des Erbscheins, überprüft die erforderlichen Dokumente und führt gegebenenfalls weitere Ermittlungen durch. Der Aufwand des Gerichts hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Komplexität des Nachlasses, der Anzahl der Erben, dem Vorhandensein eines Testaments und eventuellen Streitigkeiten. Je größer der Aufwand ist, desto höher können die Kosten für den Erbschein sein. Es ist wichtig zu beachten, dass der Aufwand des Nachlassgerichts von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann und daher die Kosten variieren können.
Zusätzliche Anträge
können die Kosten eines Erbscheins beeinflussen. Wenn zusätzliche Anträge gestellt werden müssen, beispielsweise um eine Testamentskopie anzufordern oder um eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, können zusätzliche Gebühren anfallen. Diese Gebühren werden in der Regel nach dem Gegenstandswert berechnet und können somit die Gesamtkosten des Erbscheins erhöhen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese zusätzlichen Anträge je nach individuellem Fall unterschiedlich sein können und somit auch die Kosten variieren können.
Wie kann man die Kosten senken?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Kosten eines Erbscheins zu senken. Hier sind einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können:
- Vereinfachter Erbschein: Wenn der Nachlass nur aus Bargeld, Bankguthaben oder einer Immobilie besteht, können Sie einen vereinfachten Erbschein beantragen. Dies ist in der Regel kostengünstiger als ein regulärer Erbschein.
- Erbeinsetzung durch Testament: Wenn Sie als Erbe im Testament benannt sind, können Sie die Kosten senken, da das Nachlassgericht weniger Aufwand bei der Prüfung Ihrer Erbberechtigung hat.
- Rechtliche Beratung: Es kann hilfreich sein, sich von einem Anwalt beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass Sie den kostengünstigsten Weg gehen und keine unnötigen Gebühren bezahlen.
- Erbscheinkosten teilen: Wenn es mehrere Erben gibt, können die Kosten für den Erbschein aufgeteilt werden. Sie können eine Vereinbarung treffen, um die Kosten fair zu teilen.
Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie die Kosten eines Erbscheins senken und effizient mit der Nachlassabwicklung umgehen.
Was gibt es bei den Kosten zu beachten?
Bei den Kosten eines Erbscheins gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Als Erbe oder Erbengemeinschaft sollten Sie sich über das Gebührenverzeichnis informieren, um eine genaue Vorstellung von den anfallenden Kosten zu erhalten. Es ist ratsam, sich im Vorfeld über die Höhe der Grundgebühr und der Nebengebühren zu informieren, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden. Die Zahlungsmodalitäten sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Oft müssen die Gebühren vor Ausstellung des Erbscheins beglichen werden. Es kann auch sinnvoll sein, rechtlichen Beistand zu suchen, um sicherzustellen, dass die Kosten korrekt berechnet werden und alle erforderlichen Unterlagen vorliegen. Ein erfahrener Rechtsanwalt oder Notar kann Sie bei der Beantragung des Erbscheins unterstützen und Ihnen helfen, mögliche Fehler oder zusätzliche Kosten zu vermeiden. Es ist wichtig, sich rechtzeitig über die Kosten zu informieren und alle relevanten Aspekte im Blick zu haben, um eine reibungslose Abwicklung des Erbfalls zu gewährleisten.
Gebührenverzeichnis
Das Gebührenverzeichnis ist eine wichtige Quelle für Informationen über die Kosten eines Erbscheins. Es enthält eine Auflistung der verschiedenen Gebühren, die für die Beantragung und Ausstellung eines Erbscheins anfallen können. Das Gebührenverzeichnis gibt Auskunft über die Grundgebühr, Nebengebühren und eventuelle Zuschläge. Es ist ratsam, das Gebührenverzeichnis zu konsultieren, um sich über die aktuellen Kosten zu informieren und mögliche Gebührenänderungen im Blick zu behalten. Eine genaue Kenntnis des Gebührenverzeichnisses hilft dabei, die Kosten eines Erbscheins richtig einzuschätzen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Kostenreduzierung zu ergreifen.
Zahlungsmodalitäten
Bei den Zahlungsmodalitäten für die Kosten eines Erbscheins gibt es bestimmte Aspekte, die beachtet werden müssen. Hier sind einige wichtige Informationen:
- Bezahlung beim Nachlassgericht: Die Kosten für den Erbschein müssen in der Regel direkt beim Nachlassgericht beglichen werden. Es ist wichtig, die akzeptierten Zahlungsmethoden und Fristen zu überprüfen.
- Banküberweisung: Oft wird die Bezahlung per Banküberweisung bevorzugt. In diesem Fall müssen Sie die Kontodaten des Nachlassgerichts verwenden und den Zweck der Zahlung deutlich angeben.
- Barzahlung: In einigen Fällen kann auch eine Barzahlung bei Gericht möglich sein. Allerdings ist dies eher die Ausnahme und sollte im Voraus abgeklärt werden.
- Verzugszinsen: Bei verspäteter Zahlung können Verzugszinsen anfallen, daher ist es wichtig, die Fristen einzuhalten.
Es ist ratsam, sich vor der Zahlung mit dem Nachlassgericht in Verbindung zu setzen, um die genauen Zahlungsmodalitäten zu erfragen und mögliche Fragen zu klären.
Rechtlicher Beistand
Rechtlicher Beistand kann bei der Beantragung eines Erbscheins hilfreich sein. Ein Anwalt oder Notar kann Sie bei den rechtlichen Aspekten unterstützen und Ihnen bei der Antragsstellung und der Kommunikation mit dem Nachlassgericht behilflich sein. Sie können sich auf ihre Fachkenntnisse und Erfahrung verlassen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Unterlagen und Dokumente ordnungsgemäß vorbereitet werden. Ein professioneller Rechtsbeistand kann Ihnen auch dabei helfen, die Kosten für den Erbschein zu optimieren und möglicherweise zu senken. Es ist ratsam, sich frühzeitig an einen Anwalt oder Notar zu wenden, um den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten und mögliche Fehler oder Komplikationen zu vermeiden.
Unterschiede zu anderen Nachweisen des Erbrechts
Unterschiede zu anderen Nachweisen des Erbrechts:
– Nachlassverzeichnis: Im Gegensatz zum Erbschein, der das erbrechtliche Verhältnis bestätigt, dient das Nachlassverzeichnis zur Aufstellung des gesamten Nachlasses. Es enthält detaillierte Informationen über die Vermögenswerte und Schulden des Verstorbenen. Das Nachlassverzeichnis wird oft gemeinsam mit dem Erbschein beantragt, um eine umfassende Übersicht über den Nachlass zu erhalten.
– Todesfallbescheinigung: Die Todesfallbescheinigung ist ein medizinisches Dokument, das den Tod einer Person bestätigt. Sie wird von einem Arzt ausgestellt und wird in vielen Fällen benötigt, um den Erbschein beantragen zu können.
– Testament: Ein Testament ist ein schriftliches Dokument, in dem der Verstorbene seine letztwilligen Verfügungen festgehalten hat. Im Gegensatz zum Erbschein, der das erbrechtliche Verhältnis bestätigt, wird das Testament verwendet, um den letzten Willen des Verstorbenen in Bezug auf die Verteilung seines Vermögens umzusetzen.
– Erbvertrag: Ein Erbvertrag ist ein notariell beurkundeter Vertrag zwischen dem Erblasser und einem oder mehreren Erben. Im Gegensatz zum Erbschein, der das erbrechtliche Verhältnis bestätigt, regelt der Erbvertrag die konkreten Bedingungen und Vereinbarungen in Bezug auf die Erbfolge und die Verteilung des Nachlasses.
Relevante Gesetze und Vorschriften
Bei der Beantragung eines Erbscheins sind verschiedene relevante Gesetze und Vorschriften zu beachten. Ein wichtiger Gesetzestext ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), insbesondere die §§ 2353-2356, die die Regelungen für den Erbschein festlegen. Darüber hinaus können je nach Bundesland auch landesspezifische Gesetze und Verordnungen gelten, die die Beantragung und Ausstellung des Erbscheins regeln. Zu beachten sind auch die Gebührenordnung für Notare (GNotKG) und die Gerichtskostenordnung (GKG), die die Kosten des Erbscheins und des Verfahrens festlegen. Es ist ratsam, sich mit einem erfahrenen Rechtsanwalt oder Notar in Verbindung zu setzen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Gesetze und Vorschriften eingehalten werden.
Fazit
Im Fazit können wir zusammenfassen, dass die Kosten für einen Erbschein je nach Nachlasswert, Aufwand des Nachlassgerichts und zusätzlichen Anträgen variieren können. Es ist wichtig, sich vorab über die anfallenden Kosten zu informieren und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu senken. Ein Blick auf das Gebührenverzeichnis und die Zahlungsmodalitäten ist ebenfalls ratsam. Es ist auch zu beachten, dass ein rechtlicher Beistand bei der Beantragung eines Erbscheins hilfreich sein kann, aber möglicherweise zusätzliche Kosten verursacht. Vergleichen Sie daher verschiedene Angebote und wählen Sie die für Sie passende Option. Insgesamt ist der Erbschein ein wichtiges Dokument, das die rechtliche Sicherheit im Erbfall gewährleistet, aber es ist ebenso wichtig, die damit verbundenen Kosten zu berücksichtigen und entsprechend zu planen.
Häufig gestellte Fragen
Was passiert, wenn es kein Testament gibt?
Wenn es kein Testament gibt, gilt die gesetzliche Erbfolge. Dies bedeutet, dass das Erbe nach den gesetzlichen Bestimmungen auf die nächsten Verwandten verteilt wird.
Muss ich immer einen Erbschein beantragen?
Nein, in einigen Fällen ist ein Erbschein nicht zwingend erforderlich. Wenn der Nachlass gering ist oder es bereits einen anderen Nachweis des Erbrechts gibt, kann auf einen Erbschein verzichtet werden.
Wie lange dauert es, einen Erbschein zu bekommen?
Die Bearbeitungszeit für einen Erbschein kann je nach Arbeitsaufkommen des Nachlassgerichts variieren. In der Regel dauert es jedoch einige Wochen bis mehrere Monate, bis der Erbschein ausgestellt wird.
Kann ich die Kosten für den Erbschein von der Erbschaftssteuer abziehen?
Nein, die Kosten für den Erbschein können nicht von der Erbschaftssteuer abgezogen werden. Die Kosten für den Erbschein und die Erbschaftssteuer sind getrennte Ausgaben.
Was passiert, wenn ich keinen Erbschein vorlegen kann?
Wenn Sie keinen Erbschein vorlegen können, müssen Sie nachweisen, dass Sie rechtmäßig erbberechtigt sind. Dies kann zum Beispiel durch ein notarielles Testament oder einen Erbvertrag geschehen.
Kann der Erbschein auch im Ausland beantragt werden?
Ja, es ist möglich, einen Erbschein auch im Ausland zu beantragen. Allerdings müssen bei einem ausländischen Nachlass möglicherweise weitere Voraussetzungen erfüllt werden, um den Erbschein zu erhalten.
Was ist der Unterschied zwischen einem Erbschein und einem Erbschaftszeugnis?
Ein Erbschein und ein Erbschaftszeugnis sind zwei verschiedene Dokumente. Der Erbschein bestätigt das erbrechtliche Verhältnis und berechtigt zur Erbberechtigung, während das Erbschaftszeugnis Informationen über den Nachlass und die Erben enthält.
Kann ich den Erbschein auch selbst beantragen?
Ja, es ist grundsätzlich möglich, den Erbschein selbst zu beantragen. Es empfiehlt sich jedoch, rechtlichen Rat einzuholen, um Fehler bei der Antragstellung zu vermeiden.
Müssen alle Erben den Erbschein beantragen?
Nein, in der Regel ist es ausreichend, wenn einer der Erben den Erbschein beantragt. Dieser kann dann als Nachweis für alle Erben dienen.
Kann der Erbschein nachträglich geändert werden?
Ja, der Erbschein kann geändert werden, wenn sich nachträglich Änderungen ergeben. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn weitere Erben auftauchen oder ein Erbteilung vorgenommen wird.